Von El Cocuy nach Medellin

El Cocuy ist ein ruhiges kleines Bergdorf im Nordosten von Kolumbien. Ideal für uns, ein paar Tage Pause zu machen. Man hat dort die Möglichkeit, im nahe gelegenen El Cocuy Nationalpark geführte Wanderungen zu machen oder die höchsten Berge Kolumbiens zu besteigen. Wir entschieden uns für die gemütliche Version wie lesen, in der Hängematte lümmeln, Kleider waschen, Fahrrad reinigen, essen, flanieren und Blog schreiben.

Wir hatten ein wunderschönes Zimmer mit herrlichem Blick auf die Berge. Ausschlafen war aber trotzdem nicht angesagt. Spätestens ab 05:00 Uhr in der früh ging es los…..

Nachdem wir uns gut erholt hatten, ging’s mit neuem Elan weiter. Die Gegend war sehr hügelig und so fuhren wir viel rauf und runter. In den Wochen davor waren wir vermehrt in höheren Lagen unterwegs. Dort empfanden wir die Temperaturen als recht angenehm. Unter 2000 m.ü.M war es für uns schon unangenehm heiss. Unsere Körper mussten sich erst wieder an die Hitze gewöhnen. Wir hatten das Gefühl, was wir oben reinschütteten, kam gleich wieder aus unseren Poren raus.

Tropfend und feuchtfröhlich legten wir viele Trinkpausen ein. Kleine Schattenplätzchen sorgten für ein wenig Abkühlung.

Die Kolumbianer sind ein sehr kreatives Volk. Upcycling ist hier nicht bloss ein Wort. Es wird im Alltag kreativ umgesetzt. Ob mit alten Pneus eine farbige Sitzbank…..

oder aus dem Federkern einer alten Matratze ein Garagentor wird. Die Ideen sind oft erstaunlich und sehr einfallsreich.

Wir kamen an vielen kleinen und grösseren Ortschaften vorbei. Die Kirchen sind meistens sehr gross und schon von weit her sichtbar. Diese werden von den Einheimischen auch rege besucht zum Beten oder um mal etwas Ruhe zu geniessen.

Vor der Kirche befindet sich meistens der Hauptplatz. Dort pulsiert das Leben und man trifft sich. Es ist auch ein bisschen „das Aushängeschild“ eines Ortes. Viele kleine Caffes, Tiendas (Läden) und Hotels befinden sich rund um den Platz.

Wandmalereien sind in Kolumbien weit verbreitet. Fast in jedem Ort kann man sie bestaunen.

Die Motive könnten nicht unterschiedlicher sein. Bilder von Werbung, Handwerk, Natur, Musik oder einfach Lebensfreude durften wir bestaunen.

In den tieferen Regionen sahen wir vermehrt Zuckerrohrfelder.

Es war gerade Erntezeit und es kamen uns vollbeladene Pferde entgegen.

Von eher trockenen Gebieten wechselte die Landschaft nun immer mehr zu üppig grünen und feuchten Landschaften.

Wunderbar blühende Bäume säumten die Landschaft auf unserem Weg.

San Gil war eine sehr lebhafte und laute Kleinstadt im Norden von Kolumbien. Dort verluden wir unsere Fahrräder in einen Bus und fuhren über Bucaramanga nach Medellin.

Die Busfahrt durch den Chicamocha Canyon war atemberaubend. Nach einigen Quellen gilt er als zweittiefster Canyon der Welt. Die Landschaft ist sehr trocken aber auch absolut faszinierend. Der tiefe Abgrund hätte uns eigentlich nichts ausgemacht, wäre der Fahrstiel des Busschaffeurs etwas gemässigter gewesen. Er überholte an den unübersichtlichsten Orten und versuchte wegen des vielen Verkehrs etwas verlorene Zeit aufzuholen.

Schliesslich sind wir heil und ziemlich gerädert in Medellin angekommen. Medellin ist eine lebhafte Grossstadt. Man kann diverse Aktivitäten unternehmen und verschiede Stadteile besichtigen. Wie bei vielen Grossstädten sollte man sich zuerst erkundigen, welche Stadtteile man als Tourist besser meiden sollte.

Die Stadt hat ein gut ausgebautes Metro-Netz. So war es für uns sehr einfach, die Stadt zu erkundigen. In den Stosszeiten sind die Züge zum bersten gefüllt und man sollte gut auf seine Wertsachen achtgeben.

Zum Metro-System gehören auch sechs Metrocable Linien. Die Mehrsektionen-Gondelbahnen wurden zwischen 2004 und 2021 gebaut. Es ist immer spannend, eine Stadt von der Vogelperspektive anzuschauen.

Der Botanische Garten ist unter der Woche ein Ort der Ruhe mitten in der Stadt. Am Wochenende soll es aber ziemlich hektisch sein. Die Einheimischen benutzen diesen Park dann zum Picknicken. Leider war die Orchideen-Ausstellung geschlossen.

Nach ein paar Tagen Grossstadt zog es uns wieder in die Natur. Wir merkten wieder mal, das Grossstädte nicht so unser Ding sind.

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