Von Cayambe nach Isinlivi

Nach Cayambe ging es erneut hinauf in die Berge. Auch hier wird Gemüse bis auf 3800 m.ü.M. angebaut.

Die Felder in den Bergen von Ecuador werden relativ häufig bewässert. Aus vielen Tälern wird das Wasser mittels Acequias (Suonen) auf die Felder geleitet.

Unser Zeltplatz oberhalb von Cayambe war wunderschön. Wir mussten ihn allerdings mit einigen Kaninchen teilen. Sie schienen von uns nicht allzu beeindruckt zu sein.

Am nächsten Tag sind wir bei Sonnenschein in Richtung Cayambe Coca Nationalpark gestartet. Das grösste Dorf im Park ist Oyacachi und ist nur über einen 4000m hohen Pass erreichbar. Talauswärts in Richtung Amazonas gibt es keine Strasse. Wir wählten aber die Strasse nach Papallacta.

Leider hat sich dann das gute Wetter schnell verabschiedet. Den Cayambe Coca Nationalpark haben wir im starken Regen durchquert. Zum Glück waren die Temperaturen nicht zu kalt und die Strassen gut. Nass wurden wir trotzdem bis auf die Unterhosen.

Auf der Abfahrt nach Papallacta wurde das Wetter wieder besser. Die Aussicht war wunderschön und wir haben die wärmende Sonne genossen.

In dieser Gegend gibt es einige Wasserkraftwerke. Zum Einen erzeugen sie Strom, zum Anderen wird damit ein Teil der Wasserversorgung von Quito sichergestellt.

Kurz vor Papallacta wurde es dann herrlich warm. Im Hintergrund konnten wir den Neuschnee ab ca. 5000 m.ü.M am Vulkan Antisana erkennen.

Papallacta ist bekannt für seine Thermalquellen. Diese werden an Wochenenden von Touristen aus Quito und Umgebung rege besucht.

Nach ein paar Erholungstagen in der Nähe von Quito, ging es wieder weiter in Richtung Süden. Am frühen Morgen sahen wir in der Ferne unser nächstes Ziel, den Cotopaxi.

Leider waren unsere GPS-Tracks nicht aktuell. Teilweise mussten wir vor verschlossen Toren oder auf Wiesen mit Stacheldraht wieder umkehren und längere Umwege in Kauf nehmen. Die Wege mit Kopfsteinpflaster förderten das schnelle Vorwärtskommen auch nicht.

Auch hier gab es zum Teil wieder matschige Passagen. Unser Tagesziel haben wir bei weitem nicht erreicht.

Auf der Suche nach einen Zeltplatz hat uns ein freundlicher Bauer erlaubt, in seiner Remise zu übernachten. Zusätzlich hat er uns mit selber hergestelltem griechischen Jogurt und frischen Früchten verwöhnt.

Auch am nächsten Tag kamen wir nur langsam vorwärts. Als wir beim Park ankamen, war es schon Nachmittag. Der Parkwächter erlaubte uns, beim Eingang in den Cotopaxi Nationalpark unser Zelt aufzuschlagen. Sogar hier gab es streunende Hunde, die laut Parkwächter irgendwelchen Leuten nachgelaufen waren.

Am Abend hatten wir dann nochmals freie Sicht auf den Cotopaxi. Die Hoffnung auf gutes Wetter für die Durchquerung des Nationalparks stieg.

Und wirklich, am nächsten Morgen hatten wir traumhaftes Wetter.

Am Morgen waren wir praktisch alleine im Park unterwegs und genossen die Ruhe und die prächtige Landschaft. Einfach nur staunen und geniessen war angesagt. Die Touristenbusse kamen erst später angefahren.

Rund um den Cotopaxi durchquerten wir auf 4200 m.ü.M. ein herrliches Hochplateau. Kurz nach Mittag verschwand der Cotopaxi aber schon wieder hinter schweren Regenwolken. Wir genossen die Abfahrt hinunter ins Tal nach Lasso. Dabei begegneten uns einige Touristenbusse auf dem Weg hinauf in den Park. Den Cotopaxi haben diese Touristen an jenem Tag vermutlich nicht mehr gesehen.

Nach dem Cotopaxi Nationalpark ging es weiter via Lasso in Richtung Isinlivi. Diese Gegend wird landwirtschaftlich intensiv genutzt. Das Farbenspiel der verschiedenen Äcker war ein herrlicher Anblick.

Am Strassenrand sah man immer wieder Schweine und Hühner.

Zwischendurch wurden die Strassen wieder etwas schlechter, waren aber noch recht gut zu fahren. Hier benutzen die Einheimischen fast nur Geländewagen mit 4×4.

Auch hier wird Landwirtschaft bis auf 4000 m.ü.M betrieben. Es ist erstaunlich wie auf den steilen Feldern noch Kartoffeln angebaut werden. Die schwere Arbeit der Bauern auf den sehr steilen Äckern hat uns tief beeindruckt. Hier wird noch fast alles von Hand bearbeitet.

Die Gegend um Isinvili ist traumhaft. Es gibt immer wieder kleinere Plateaus mit Abbrüchen und Täler mit Flüssen.

In Isinvili haben wir zwei Tage in einer tollen Lodge übernachtet. Die Gegend ist in der Backpacker-Szene bekannt für kleinere Wanderungen. Wir genossen es, mal auf der faulen Haut herum zu liegen, zu lesen, gut zu essen und das kleine Dorf zu erkunden.

Ein bisschen Arbeit musste dann aber doch noch sein. Für den Waschtag war Handarbeit angesagt. In dieser Gegend sind Waschmaschinen nicht sehr verbreitet. Die meisten Frauen waschen die Wäsche der ganzen Familie von Hand. Am nächsten Morgen starteten wir mit frisch gewaschenen Kleidern, gut ausgeruht und voller Freude unsere nächste Etappe.

Nach oben scrollen