Nach vier spannenden Tagen in Bogota war es endlich so weit. Unsere Tour durch Kolumbien mit dem Velo ging los.

Zuerst ging es ca. 20 Km quer durch Bogota. Die Velowege in der Stadt sind sensationell ausgebaut. Auf den mehrspurigen Hauptachsen gibt es in der Mitte zwischen den Fahrbahnen richtige Schnellspuren für Velos. Auch auf Nebenstrassen findet man oftmals Velowege.
Seit 1974 werden in Bogota jeden Sonntag und Feietage von morgens 7:00 bis 14:00 viele Strassen der Stadt für den Autoverkehr gesperrt.

Nach rund 1.5 Stunden Fahrt verliessen wir den Talkessel von Bogota und schraubten uns langsam in höhere Regionen.

Kilometer um Kilometer tauchten wir in eine andere Welt ein. Abseits der Hauptrouten hat es recht wenig Verkehr und meistens Naturstrassen.


Die Landschaft ist erstaunlich grün und die Aussicht herrlich.

Die Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Es gibt unzählige kleine Bauernhöfe. Viele Bauern haben ein paar Kühe und Hühner. Zusätzlich werden auf den Feldern Kartoffeln, Mais, Karotten oder Erdbeeren angepflanzt.

Am zweiten Tag machten wir unseren ersten richtigen Pass über 3250m. Die Sonne schien kräftig auf uns runter und wir waren froh um jedes Schattenplätzchen. Je höher wir kamen, desto angenehmer wurden die Temperaturen. Um unsere Haut zu schützen, trugen wir trotz warmen Temperaturen langarm Shirts.

Die Höhe machte uns noch etwas zu schaffen und wir kamen eher langsam voran. Nach einem Aufstieg von ca. 1000 Höhenmetern freuten wir uns auf ein feines Picknick und auf die Abfahrt von über 30 km und 1800 Höhenmeter. Die Aussicht war superschön und zeigte eine ganz andere Landschaft als beim Aufstieg.

Der erste Teil der Abfahrt führte uns duch einen Naturpark.

Am Anfang wirkte die Gegend noch recht karg.

Weiter unten wurde es immer grüner und zeitweise erinnerte uns die Landschaft stark an die Schweiz.

Wir fuhren an zahlreichen kleinen Bauernhöfen vorbei mit vielen Kühen.

Auf unserer Tour gabe es immer wieder knackige Gegenanstiege wo schieben angesagt war.

Übernachtet haben wir jeweils in Hotels oder machten Glamping. Glamping ist hier in Kolumbien ziemlich verbreitet. Das wollten wir auch mal ausprobieren. Hier unser Glampinzelt mit WC/Duschhäuschen vor dem Zelt.

Das Glamping Erlebnis hat uns sehr gut gefallen. Gut ausgreruht wollten wir am nächsten Tag eigentlich früh starten. Bei einem reichhaltigen Frühstück plauderten wir noch eine ganze Weile mit der Betreiberin des Glamping. Schliesslich machten wir uns erst so gegen 10:00 Uhr auf den Weg. Das erwies sich aus Velotfahrersicht als Fehler. Die Hitze machte uns zunehmend zu schaffen.

Zusammen mit der Hitze kam der laute Verkehr dazu. Leider mussten wir einen Abschnitt der Strecke auf einer Haupstrasse zurück legen. Die Lastwagen fuhren sehr rücksichtsvoll an uns vorbei. Laut war es aber trotzdem.
Irgendwann hatten wir genug und wir beschlossen spontan den Tag im kleinen Städtchen Macheta zu beenden. Auf dem Hauptplatz genossen wir ein leckeres Maracuja Eis. Der Ort ist nicht sehr touristisch. Dementsprechend waren die Leute sehr freundlich und man wurde als Tourist sehr zuvorkommend behandelt.

Abends gabs dann in einem kleinen Restaurant ein gutes Nachtessen. Nik genoss feine Costillas mit Kartoffelstock. Allgemein haben wir bis jetzt immer sehr gut gegessen.

Richtung Villapinzon fuhren wir auf einer vierspurigen Schnellstrasse. Velofahren ist dort normal. Auch Fussgänger überqueren die Strasse einfach wie es gerade passt. Fussgängerstreifen gibt es keine.
Villapinzon ist eine lebhafte Stadt an der Schnellstrasse. Keine Vorzeigestadt für Touristen aber für uns spannender und autentischer.
